Der Verein „Initiative für Krenglbach“ hat sich für das Jahr 2000 ein großes Ziel gesetzt: die Errichtung einer Gedenkstätte.Sie soll Meilensteine der Geschichte Krenglbachs festhalten und das Wirken von Personen, welche bereits Generationen vor uns Besonderes geleistet haben, bewusst und bekannt machen und das Andenken bewahren.

Die Form des Denkmales schließt an eine uralte, fast in Vergessenheit geratene Art des Gedenkens an – die „Lichtsäule“. Den Hauptteil unserer Lichtsäule stellen 4 vom Künstler Franz Kohler in Zusammenarbeit mit den Glaswerkstätten Stift Schlierbach geschaffene Glastafeln dar.

Als Standort der Gedenkstätte wurde im Sinne der Überlieferung ein Platz in der Nähe des Krenglbacher Friedhofes gewählt. Sie soll vor dem Kindergarten, am Weg zum Friedhof und zur Schule stehen. Die Lichtsäule wurde am 17.09.2000 in einer feierlichen Feststunde offiziell enthüllt.

Die im Folgenden erläuterten Motive werden dargestellt.

Lichtsäule Krenglbach

1000 Jahre Krenglbach — man schrieb das Jahr 985

Bischof Pilgim von Passau, der Landesbischof, regulierte in der Synode von Mistelbach (Johanniskirche in der Pfarre Buchkirchen bei Wels) die Zehente, wie sie vor den Ungarneinfällen 955 bestanden hatten.

Die Teilnehmer der Synode sagten unter Eid aus, daß „decinam ecclesiae Wicimanni ad baptismalen ecclesiam Chrenginpach pertinere debere“ (der Zehent eines Weismann zur Taufkirche Chrenginpach, also Krenglbach, gehöre.)

Krenglbach war um diese Zeit eine bedeutende Pfarre im Land, da sie – wie bezeugt wird – eine Taufkirche hatte.

Lichtsäule Krenglbach

Bemalte Bauernmöbel aus Krenglbach

Bis 1972 kannten die Fachleute und Freunde bemalter Bauernmöbel Florianer-, Gunskirchner- und Lambacher Möbel, die im Zentralraum unseres Landes gefertigt worden waren.

Das änderte sich 1972, als in der von Schulrat Rudolf Moser und Rudolf Schrempf im Rahmen der Aktion Haiding 70 in der Hausruckviertler Bauernmöbelausstellung Truhen gezeigt wurden, die nicht zu den bekannten Möbelstücken passten.

Sie hatten ganz bestimmte Ornamente, exakt ausgeführte Jagdmotive, Reiter, Soldaten. Bald konnten auch andere Möbelstücke diesem Typus zugeordnet werden. Noch im Lauf der Ausstellung wurden die Meister dieser bemalten Bauernmöbel gefunden: Kapsamer Tischler aus Krenglbach. Seit 1972 spricht man nun auch von Bauernmöbeln aus Krenglbach. Konsulant R. Schrempf hat die Familiengeschichte erforscht.

Der Schulmeister und Tischler Jakobus Kapsamer (1694 – 1768) war der Begründer dieser Werkstätte. Drei seiner Söhne führen das Tischlerhandwerk fort: Andre, 1724 – 1787, Tischler in Wallern, Georg (auch Johann Georg genannt), 1734 – 1823 Tischler in Krenglbach und Johannes, Tischler in St. Marienkirchen/Polsenz.

Ihre Nachkommen errichteten eine Reihe von Werkstätten: Gunskirchen (Grünbach), St. Marienkrichen, Wallern, St. Thomas, Schönau, Kematen am Innbach. In Krenglbach tischlerten sie bis in unsere Tage.

Lichtsäule Krenglbach

Landlerisch tanzen, dös is hold mei Freid

Auf der Einladung zur Ausstellung „Volksmusikalische Kostbarkeiten aus dem Habsburger Kaiserreich „Schloss Haiding, 1995, wird Krenglbach als eine der frühesten Pflegestätten der Musik von Johann Strauß (Vater) westlich von Wien bezeichnet. Krenglbach musikalische Vergangenheit ließ diese Feststellung aufkommen, da eine Musikhandschrift aus dem Jahr 1833 aufgefunden worden war, die dies bestätigte.
Zwei Tanzgeiger begründeten den Ruf Krenglbach als Zentrum des oberösterreichischen Landlers, aus dem der Wiener Walzer erwuchs. Die Tanzgeiger waren Josef Schönmayr und Franz Ammer. Beide „sammelten Noten“ von Tänzen und schrieben sie auf. Sie brachten die Volkstanzformen, Landler und Steirer zur Hochblüte.

Der Landler „verstummte“ nie ganz. In den 20er und 30er Jahren des nun vergangenen Jahrhunderts war es die legendäre „Wundersberger Kameradschaft“ die flott auftanzte, nach dem 2. Weltkrieg, 1949, schrieb Hans Plank, Gemeindesekretär von Krenglbach, die Reihenfolge der Tanzschritte auf, schon 1928 hatte er Tanzliadln über den Jahreslauf dazu gereimt.

Ein vergilbtes Foto aus dem Jahr 1948 zeigt die „alte Garde“, wie sie auf der Bühne vor dem Heindlwirtshaus (Krenglbach 25) landlerisch auftanzt. 1980 wurde beim Hoangarten in Wallern der Krenglbach Landler aufgeführt, im Tanzliedl sang man:

Vo Krenglbach kimmt er (der Landler) her,
dort san die Leut – recht lescher.
Der Plank hat’n seiner Zeit
aufg’schrieb’n zu unsrer Freid,
da achz’gjahri Bloner Hans
hat unsern zoagt den Tanz,
a da Karl hat se b’sinnt,
daß an iada Schritt stimmt.

(Liedertext von Gertraud Wiesinger geb. Huemer)

Lichtsäule Krenglbach

„Will singa a Lieadl, …“

Man darf den Büchern nicht immer glauben. So wird in den Liederbüchern das Weihnachtslied „Es wird scho glei dumpa“ ausnahmslos als Tiroler Volkslied ausgewiesen. Das stimmt nur zum Teil: die Melodie mag aus den Alpen stammen, den Text zur Melodie schrieb aber ein Schulmeistersohn aus Krenglbach, Anton Reidinger.

Philipp Reidinger, sein Vater, trat 1832/33 in Krenglbach die Nachfolge der Kapsamer – Schulmeister (siehe Kapsamer – Tischler!) an. Er stammte aus Böhmen und war mit Juliana, geb. Priesner, einer Ebelsbergerin, verheiratet. Am 29. April 1839 erblickte nun Anton Reidinger im Schulhaus in Krenglbach das Licht der Welt. Reidinger selbst sagt:“ (…) als ein ganz kleiner Knirps, der wie meine Mutter öfter sagte, in einem Maßkrug Platz gehabt hätte.

Mein Vater war Schulmeister von echtem Schrot und Korn, der voll 56 Jahre frisch und gesund seinem Dienste oblag. Als ich 6 Jahre alt war, übersiedelten wir bei 20 Grad Kälte nach Niederwaldkirchen, wo ich die Volksschule besuchte. Nun „tat ich schon auf dem Chor mit“ nachdem ich bereits mit vier Jahren „das Geigen“ angefangen hatte. Mit zehn Jahren kam ich als Sängerknabe nach St. Florian, mit 12 Jahren als Studiosus nach Kremsmünster, wo ich 1859 maturierte. Hierauf hörte ich auf der Universität Wien drei Semester Jus, später widmete ich mich der Theologie und wurde 1863 zum Priester geweiht. Ich wirkte zuerst als Kooperator sechs Jahre in Ischl…..“

Hier lernte er das Ischler Krippenspiel genau kennen, denn sein Vorgesetzter, Pfarrer Auböck, beauftragte ihn, das Spiel textlich neu einzurichten. Der wortgewaltige Priester schreibt darüber ein Mundartgedicht „s’Weihnachtsspiel z’Ischl“ (1865). In diesem heißt es bei der Hirtenszene“ s‘ wird dumpa, s’wird finsta, da hör …“.

Als Pfarrer von Riedau dichtete er nun das uns so liebgewordene Lied mit diesen Anfangsworten: Es wird scho glei dumpa, es wird scho glei Nacht.

Reidinger reimt noch viel über die Weihnacht und die Krippe, sodass er „Sänger der Weihnacht“ genannt wurde. Zufall oder Fügung? In der Heiligen Nacht, 2 Minuten nach dem Beginn der Mitternachtsmette, verstarb er als Dechant in Obernberg am Inn.

In Reidingers vielfältiger Dichtung singt und klingt die Mundart aller vier Viertel des Landes. Er fühlte sich aber immer als Krenglbacher. In einer Befragung durch Friedrich Pesendorfer, Direktor des Pressvereines, der seine Werke herausgab, wies er sich als so

Lichtsäule Krenglbach